Während der Tagung zeigten die beiden Heidelberger Hochwasser-Experten anhand konkreter Maßnahmenplanungen für das Projektgebiet, welche Maßnahmen notwendig sind, um die menschliche Gesundheit, die Umwelt, die Kulturgüter und die wirtschaftlichen Tätigkeiten in der Region zu schützen. Die Hochwasserrisikomanagementpläne werden derzeit landesweit im Rahmen der Umsetzung der europäischen Hochwasserrisikomanagementrichtlinie erstellt. Dazu wurden drei verschiedene Hochwasserszenarien entworfen: ein 10-jährliches Hochwasser, ein 100-jährliches Hochwasser und ein extremes Hochwasser.
Im Projektgebiet sind 34 Kommunen potenziell durch Hochwasser betroffen. Für diese hat geomer verbale Risikobeschreibungen erstellt, den Handlungsbedarf individuell ermittelt und praktische Hinweise zur Umsetzung der Hochwasserschutzmaßnahmen den Akteuren an die Hand gegeben. Im Vordergrund stehen dabei die nicht-technischen Hochwasserschutzmaßnahmen, da die Idee des Hochwasserrisikomanagements in Baden-Württemberg von dem Grundsatz „es soll möglichst wenig passieren“ statt „es soll möglichst trocken bleiben“ geleitet wird.
Am Hochwasserrisikomanagement sind allerdings nicht nur Kommunen beteiligt. Eine Hochwasserpartnerschaft ist darüber hinaus ein Zusammenschluss von Landesbehörden und nicht kommunalen Akteuren. Auch für diese Partner im Hochwasserschutz präsentierten Dr. André Assmann und Jessica Kempf Teile der umfangreichen Maßnahmenplanung. Denn ein Ziel der Hochwasserrisikomanagementplanung ist es, die unterschiedlichen Aktivitäten von Kommunen und anderen Verantwortlichen stärker zu koordinieren, um die Hochwasserrisiken gemeinsam zu verringern.
Im Anschluss an die fachliche Tagung folgte eine öffentliche Veranstaltung, an der zahlreiche Bürger teilnahmen. Dr. Assmann stellte die Maßnahmenplanung in verständlicher Sprache vor und beantwortete gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern des Regierungspräsidiums Freiburg und der WBW Fortbildungsgesellschaft die zahlreichen Fragen aus dem interessierten Publikum.