Prototyp für die Andenregion – ein besonders gefährdetes Gebiet
Der spanische Projektname RIESGOS wurde gewählt, da der Prototyp des Multi-Risiko-Informationssystems für die Andenregion in Chile, Peru und Ecuador erstellt wird. „Diese Gebiete sind besonders durch Naturkatastrophen gefährdet“, weiß Frederik Aguilar, Marketing Manager der geomer GmbH, und erläutert: „Die Kombination aus warmem Meerwasser und topographischen Gegebenheiten der Andenregion begünstigt die Entstehung von heftigen tropischen Regenfällen. In Peru kam es Anfang 2017 immer wieder zu Starkregenereignissen, die zu Erdrutschen und Überschwemmungen geführt haben. Ganze Ortschaften waren von der Außenwelt abgeschnitten, nach Schätzungen von Hilfswerken waren rund 742.000 Menschen betroffen, wobei es mindestens zu 90 Todesopfern und 350 Verletzten kam.“
Interdisziplinärer Forschungsverbund zur Gefahrenerkennung und Risikominimierung
Um solche und andere Naturkatastrophen besser zu bewältigen, haben sich rund 40 nationale und internationale Forschungseinrichtungen, Behörden und Unternehmen zusammengetan und ihre Kompetenzen gebündelt. Die Wissenschaftler nutzen eine Vielfalt unterschiedlicher Daten, unter anderem hoch aufgelöste optische Fernerkundungsdaten und Radardaten. Bereits am 7. Dezember 2017 fand in Oberpfaffenhofen das Kick-off-Meeting statt. Im Rahmen von RIESGOS sollen auch die komplexen Zusammenhänge zwischen physikalischen Phänomenen und sozialen und ökonomischen Systemen untersucht und verstanden werden. Der Erkenntnisgewinn soll dazu beitragen, die Wirksamkeit von Maßnahmen zu erhöhen. RIESGOS wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der Fördermaßnahme "BMBF CLIENT II - Internationale Partnerschaften für nachhaltige Innovationen" des Rahmenprogramms "Forschung für Nachhaltige Entwicklung (FONA3)" gefördert. Der Projektträger Jülich betreut das Projekt im Auftrag des Bundesforschungsministeriums fachlich und administrativ.