Nach den verheerenden Starkregenereignissen aus den Jahren 2016 und 2018 hat das luxemburgische Wasserwirtschaftsamt eine nationale Starkregenrisikomanagementstrategie gestartet. Eine tragende Säule ist dabei die Erstellung von starkregenrelevanten Datensätzen, wie etwa Starkregengefahren- und Risikokarten.
Mit Hilfe der Karten können Kommunen mit einfachen Mitteln ihre Starkregengefahr selbst einschätzen, Handlungsbedarf erkennen und Vorsorgemaßnahmen planen. Die Karten selbst wurden durch geomer unter Federführung des Ingenieursbüros EEPI Luxemburg mit dem rasterbasierten, hydrodynamischen-numerischen Hochwassermodell FloodAreaHPC erstellt. Die Gefahrenkarten zeigen anhand einer Matrix die potenzielle Gefahr aus Ausdehnung, Tiefe und Geschwindigkeit der Abflüsse und Überschwemmungen während eines 100-jährigen Starkregenereignisses mit der Dauer einer Stunde. Bei der räumlichen Auflösung des Modells wurde als optimaler Kompromiss zwischen Rechenaufwand, Datenverfügbarkeit und Präzision eine Rasterbreite von 2x2 Metern gewählt.
Neben den Starkregengefahrenkarten wurden auch Risikokarten erstellt. Diese zeigen durch potenzielle Starkregenereignisse betroffene Landnutzung und den darauf stattfindenden wirtschaftlichen Aktivitäten sowie sensible Orte und Gebäude. Aus Überschneidung der Gefahr mit der dort herrschenden Vulnerabilität erhält man schnell einen Eindruck über das tatsächliche Risiko und den damit verbundenen Handlungsbedarf.