Ausbau des Wärmenetzes für die Erreichung der Klimaziele
Nach dem Energiekonzept der Bundesregierung sollen bis zum Jahr 2020 40 Prozent weniger Treibhausgasemissionen gegenüber 1990 verbraucht werden. Bis zum Jahr 2050 sollen es sogar 80 bis 95 Prozent weniger sein. Der Wärmesektor macht rund 54 Prozent des Endenergieverbrauchs aus. Vorwiegend ist dies die Bereitstellung von Raumwärme und warmem Wasser. Hier sind auch die größten insparpotenziale. Sollen die Ziele aus dem Energiekonzept erreicht werden, muss jeder Haushalt seine durchschnittlichen Kohlendioxid-Emissionen bis 2050 auf 35 bis 65 kg je Megawattstunde senken. Das geht nur, wenn weitestgehend auf fossile Energieträger verzichtet wird. Der Ausbau des Wärmenetzes spielt dabei eine zentrale Rolle. Auch weil dadurch der Einsatz von erneuerbaren Energien vereinfacht wird und das gesamte Versorgungssystem effizienter geregelt werden kann.
Einheitliche Betrachtung für bestmögliche Vergleichbarkeit
Ein Ausbau des Wärmenetzes, der administrative Grenzen überschreitet, braucht eine einheitliche Planungsgrundlage. Der Wärmeatlas 2.0 basiert auf einem einheitlichen statistischen Verfahren. Wärmeversorger, Energieagenturen, Kommunalverbände, Ingenieurbüros und andere an der Wärmewende beteiligten Akteure können mit dem Wärmeatlas aussagekräftige Bestands- und Potenzialanalysen für nahezu alle Betrachtungsebenen erstellen. Durch die einheitliche Modellierung des Wärmebedarfs lassen sich darüber hinaus vergleichbare Aussagen treffen.
Wirtschaftliche Realisierung von Wärmenetzen
Der Wärmeatlas 2.0 zeigt gebäudescharf den Wärmebedarf von 17,4 Mio. Wohngebäuden in Deutschland an. Damit lassen sich Wärmedichten optimal ermitteln, was einen effektiven und förderwürdigen Netzausbau ermöglicht. Wärme wird nicht gleichmäßig über den Raum verbraucht. Zu wissen, wo Wärmebedarfsdichten liegen, ermöglicht einen gezielten Netzausbau, der Mindestwärmeliniedichten erfüllt und damit förderwürdig und wirtschaftlich ist.