Hochaufgelöster Wärmebedarf für den gesamten beheizten Gebäudebestand
Die geomer GmbH hat zusammen mit der ifeu Heidelberg gGmbH und der GEF Ingenieur AG den Wärmeatlas Deutschland 2.0 neu aufgelegt. Das Geodatenprodukt Wärmeatlas Deutschland 3.0 zeigt hochaufgelöst den Nutzenergiebedarf für Raumwärme und Warmwasser im deutschen Gebäudebestand. Das Modell basiert auf rund 57 Mio. 3D-Gebäudegeometrien im Level-of-Detail 2 (LoD2), Daten zur Verteilung energetischer Baualtersklassen und regional differenzierten Klimadaten. Bei der Berechnung des Wärmebedarfs im GEMOD-Gebäudemodell werden unter anderem auch gebäudetypspezifische, mittlere Sanierungsstände berücksichtigt. Insgesamt sind im Wärmeatlas Deutschland 3.0 rund 20 Millionen Wohngebäude und 1,3 Millionen GEG-relevante Nichtwohngebäude erfasst.
Neuerungen im Wärmeatlas 3.0
Der Wärmeatlas Deutschland 3.0 zeigt den jährlichen Nutzenergiebedarf einzelner Gebäude für die Raumheizung und für die Trinkwarmwasserbereitung. Im Wärmeatlas Deutschland 2.0 wurde der Heizwärmebedarf bisher ausschließlich über auf Bundesebene statistisch kalibrierte Energiekennzahlen [kWh/m²*a] berechnet. Für Wohngebäude ist ab sofort auch eine Schätzung des Heizwärmebedarfs nach dem Monatsbilanzverfahren verfügbar. Die Berechnung nach dem Monatsbilanzverfahren ermöglicht belastbarere Aussagen für kleinräumige Betrachtungen, wie ein Abgleich mit lokalen Verbrauchsdaten aus mehreren Bundesländern ergeben hat. Das neu hinzugekommene Merkmal „GEG-relevant“ gibt an, ob ein Gebäude im Sinne des Gebäudeenergiegesetzes als beheizt eingestuft ist. Gebäude mit gewerblicher Nutzung, deren GEG-relevanz nicht eindeutig bestimmt werden kann, werden als „unklar“ eingestuft und nicht mit Angaben zum Wärmebedarf versehen, sind jedoch mit allen anderen Attributen für nachträgliche Modellierungen enthalten. Über die ALKIS-ID lassen sich die Daten aus dem Wärmeatlas im Handumdrehen mit anderen amtlichen Daten verknüpfen, die den Kommunen bereits vorliegen.
Flächendeckende Daten für die kommunale Wärmeplanung und Wärmeversorgungskonzepte
Die kommunale Wärmeplanung ist derzeit ein zentrales Thema, da sie ab diesem Jahr für Kommunen verpflichtend wird. Der Wärmeatlas Deutschland 3.0 unterstützt Kommunen und Versorgungsunternehmen dabei, die Herausforderungen der Wärmeplanung kostengünstig und erfolgreich zu bewältigen. Dazu können die Daten des Wärmeatlas Deutschland 3.0 als sofort verfügbare Datengrundlage zur Erstellung eines flächendeckenden, gebäudescharfen Wärmebedarfskatasters genutzt werden. Lokale Verbrauchsdaten leitungsgebundener Energieträger oder Schornsteinfegerdaten können mit in den Daten verschnitten werden.
Einbindung der Wärmeatlas Deutschland 3.0 Daten in Informationssysteme
Die Daten des Wärmeatlas Deutschland 3.0 können unter Berücksichtigung der Lizenzbedingungen in Informationssysteme von Bundes- und Landesministerien, Städten, Landkreisen, Energieagenturen oder privatwirtschaftlichen Unternehmen integriert werden.
Informationssysteme können einerseits aggregierte Informationen zur räumlichen Verteilung des Wärmebedarfs für Bürger:innen und Akteure der Wärmewende bereitstellen, um den politischen Diskurs zur Transformation der Wärmeversorgung anzuregen. Andererseits stellen Fachinformationssysteme mit hochaufgelösten Daten ein effektives internes Werkzeug zur datengetriebenen Identifikation von Marktpotenzialen in der Energiewirtschaft dar. Für die Erstellung der förderfähigen Machbarkeitsstudien und Transformationsplänen werden georeferenzierte Wärmebedarfsdaten von Gebäuden benötigt, mit denen sich abschätzen und darstellen lässt, wo welcher Wärmebedarf vorliegt.
Lizenzierung der Daten
Bundesländer, Kommunen, Ingenieurbüros und Energieversorger in ganz Deutschland nutzen den Wärmeatlas Deutschland erfolgreich, um die Wärmewende voranzutreiben. Die mikrogeographischen Daten zum Wärmebedarf können über die geomer GmbH lizenziert werden. Kontaktieren Sie uns einfach, um mehr über unser Datenangebot zur kommunalen Wärmeplanung zu erfahren.
Zur Wärmeatlas Deutschland 3.0 Website
Über die geomer GmbH:
Die geomer GmbH ist ein engagierter Anbieter von geointelligenten Lösungen für anspruchs-volle Aufgabenstellungen mit geographischem und räumlichem Bezug. geomer ist ein unabhängiges Unternehmen mit privaten Gesellschaftern und wurde 1999 mit Sitz in Heidelberg gegründet. Mit maßgeschneiderten Systemen und einem breiten Dienstleistungs-angebot unterstützt geomer Kunden weltweit bei der Lösung komplexer geographischer Anforderungen. Von aussagekräftigen Geodaten (z.B. Wärmeatlas Deutschland 2.0) bis hin zu leistungsfähigen Geofachanwendungen bieten wir umfassende Expertise.
Über das ifeu-Institut Heidelberg:
Die ifeu – Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg gGmbH forscht und berät weltweit zu allen wichtigen Umwelt- und Nachhaltigkeitsthemen und zählt mit fast 40-jähriger Erfahrung zu den bedeutenden, ökologisch ausgerichteten Forschungsinstituten in Deutschland. Die Arbeit des ifeu ist gekennzeichnet durch Erfahrung, Unabhängigkeit, Praxisnähe und zielorientierte Herangehensweise. Im Bereich der Energieforschung liegt ein Schwerpunkt des ifeu auf der Analyse technischer Entwicklungspfade und der Entwicklung und Evaluation politischer Instrumente zur klimafreundlichen Transformation der Wärmeversorgung auf EU-, Bundes-, Landes- und Kommunalebene. In diesem Kontext ist ifeu aktiv an der Entwicklung von Simulations-Software und geoinformatischen Modellen beteiligt.
Über die GEF Ingenieur AG:
Die GEF Ingenieur AG ist seit über 30 Jahren als unabhängiger Experte im Bereich der Wärmeversorgung etabliert und bietet maßgeschneiderte Ingenieur-Dienstleistungen sowie integrierte Komplettlösungen für Energieversorgungsunternehmen, Kommunen und Industrie. Die Grundphilosophie der GEF ist es, den Kunden ein möglichst umfassendes GEF-Leistungsspektrum im Bereich der Wärmeversorgung zu bieten. Dabei decken die drei Bereiche Studien, Erzeugung und Trassenplanung mit ihrer fachlichen Expertise alle Frage- und Problemstellungen der Fernwärmebranche ab.